Radmobilität ein spannendes Tätigkeitsfeld für Ingenieure und Architekten

Vor kurzen fand die Fortbildung „Mobilität der Zukunft: Radmobilität sinnvoll planen“ für Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Architektinnen und Architekten im Pastoralzentrum Bozen statt. Organisiert wurde sie von der Ingenieurkammer Bozen und der Green Mobility in der sta – Südtiroler Transportstrukturen AG. Veranlassung waren Neuerungen hinsichtlich Geh- und Fahrradwege in den Straßenbaurichtlinien und in der Straßenverkehrsordnung sowie die seit Mai 2020 verpflichtende Errichtung von Fahrradabstellplätzen bei allen Neubauten, über die in vier Fachbeiträgen informiert wurde. „Dem Fahrrad gehört die Zukunft gerade in den Städten“, mit diesen Worten begrüßte Claudio Sartori, Präsident der Ingenieurskammer Bozen die mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und unterstrich den Beitrag, den Ingenieure und Architekten bei der Gestaltung der Radmobilität leisten können. Auf die Bedeutung der Radmobilität für die Südtiroler Verkehrsplanung im Allgemeinen und den Landesplan für nachhaltige Mobilität im Besonderen ging Martin Vallazza, Direktor des Landesressorts für Infrastrukturen und Mobilität, ein.  Ziel sollte es sein, dass Frau und Herr Südtirolerin künftig noch öfter und vor allem regelmäßig in die Pedale treten. Raphael Palla vom Amt für Gemeindeplanung stellte den Menschen als „Planungsmaßstab“ in den Mittelpunkt des Gemeindemobilitätsplans. Olivia Kieser von sta-GreenMobility stellte die Mindestanforderungen des Dekretes 17/2020 des Landeshauptmanns für Fahrradabstellplätze bei privaten Parkplätzen vor und zeigte eine Vielzahl von Beispielen aus der Praxis. Die Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung zur Radmobilität betreffend Radfahrstreifen, aufgeweitete Radaufstellstreifen, Radschutzstreifen für beide Fahrtrichtungen, um nur einige Beispiele zu nennen, behandelte Harald Reiterer ebenfalls von sta-GreenMobility. Konkrete Umsetzungsbeispiele rundeten seinen Beitrag ab. Florian Knollseisen vom Amt für Straßenbau Nord-Ost ging anschließend auf die Vorgaben zu Geh- und Fahrradwegen in der neuen Straßenbaurichtlinie des Landes von 2022 ein. Laut Knollseisen erfordern Straßen als Wege der Mobilität interdisziplinäre Planungsansätze für Fußverkehr, Fahrradverkehr, Mikromobilität, öffentlichen Verkehr und motorisierten Individualverkehr. Die positiven Auswirkungen der Radmobilität auf das Klima und die Gesundheit wurden in allen Beiträgen mehrfach hervorgehoben. Die abschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Marlene Rinner, Verantwortliche für die Arbeitsgruppe Mobilität in der Ingenieurkammer, gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausreichend Raum für Fragen an die Experten.

Von links Claudio Sartori Präsident Ingenieurkammer, Florian Knollseisen Amt für Straßenbau Nord-Ost, Michael Pfeifer Kammerrat, Marlene Rinner Kammerrätin, Harald Reiterer sta-GreenMobility, Olivia Kieser sta-GreenMobility, Raphael Palla Amt für Gemeindeplanung, Hannes Weiss Kammerrat, Hans Pardeller Kammerrat und Paolo Rabbiosi Kammerrat (Foto sta/Pozzo)